Hallo zusammen, gibt es hier auch Ü40, die als Ausgangslage einen gefühlten Totalschaden hatten? Ich (m/44/193/107) muss quasi bei null anfangen und leide nach einem Unfall und anschliessende 2 Jahren professionellem Dauersitzen an massiven Dysbalancen im Rücken, verringerter Atmung, Verspannungen und Schwäche-/Taubheitsgefühlen durch gereizte Nervenbahnen. Konditionsmäßig bin ich derzeit etwas auf Augenhöhe mit stark übergewichtigen Senioren. Laut diversen Ärzten bin ich körperlich soweit gesund und soll unbedingt trainieren... was nicht gerade leicht fällt, wenn man eh den ganzen Tag von Verspannungen geplagt wird. Mit FL hab ich vor 8 Jahren mal angefangen und 2 Jahr lang gute Erfahrungen gemacht. Bevor ich mich aber jetzt erneut auf FL stürze, wollte ich mir doch mal ein paar Erfahrungswerte abholen
Ich habe mit 43 und einem frisch operierten Knie mit Freeletics angefangen. Totalschaden war's nicht, aber anfangs stark eingeschränkt. Den ganzen Beinbereich habe in anfangs extrem abgespeckt, d.h. keine Sprünge, Squat extrem sauber und langsam, immer auf Form geachtet usw. Es hat ein dreiviertel Jahr gedauert, bis ich konditions- und schmerzmäßig in der Lage war, alles durchzuziehen. Drei Jahre später war die Schulter lädiert, etwas später der Ellenbogen. Beides hat mich zurückgeworfen, ich habe aber nach Rücksprache mit dem Arzt weitertrainiert. Die Übungen wurden entsprechend angepasst, dass sie ohne große Schmerzen möglich waren. Ich konnte beide Baustellen damit (wie ich denke) ohne Operation beheben. Als Empfehlung würde ich Dir geben, langsam anzufangen und damit meine ich wirklich langsam und sachte! Die ganzen Majestäten und Götter dürften für den Anfang eine Stufe zu hoch sein. Aktuell kenne ich den Coach nicht, vielleicht lässt er sich soweit runter drehen, ansonsten mach erst mal drei Wochen Aufbautraining, wo Du mal eine 1/5 Aphrodite pro Tag machst (im übertragenen Sinn). Es dürfte dann bald besser werden, vor allem Verspannung bessern sich, wenn Deine Muskulatur wieder in Schwung kommt.
Also, wenn du laut Ärzten trainieren sollst, dann bitte die Herren und Damen um Physiotherapierezept Bitte nicht falsch verstehen, wir nehmen dich ernst und sagen das daher auch so. Wenn sie dich fragen wozu, dann sag dem Arzt, dass du Freeletics machen willst, aber gerne in der Physiotherapie die saubere Ausführung der Übungen kontrollieren lassen willst, bis sich der Körper gemerkt hat, wie sich eine saubere Übung anfühlt. Gerade zu Anfang ist das wichtig. Ein weiteres Argument ist, dass du da die Übungen durchsprechen kannst und man dir sagen kann, welche Übungen nicht geeignet sind und welche Ersatzübung in Frage kommt bzw. wann Übungen wieder in Betracht kommen. Verspannungen sind die Symptome, die entstehen, wenn andere Muskeln Aufgaben übernehmen, die ursprüngliche Muskeln nicht mehr voll erfüllen können. Das wird sich mit der Zeit ändern. Physiotherapie kann dabei unterstützen - nicht nur, aber auch mit Massagen, den fachgerechten Massagen. Außerdem gibt es bei bestimmten Schäden an Gelenken usw. manchmal dauerhaft ein Bewegungsverbot was einen gewissen Rahmen überschreitet - nach einer Hüft-OP ist das Kreuzen der Mittelachse ein No-Go - und auch das kann ein Physiotherapeut dir besser erklären, als ein Arzt (es sei denn er ist Sportmediziner) es könnte. Nötigen Falls würde ich selber 50 bis 150 Euro (bis zu 3 Stunden... meine eine Stunde kostete laut Katalog um die 50 Euro) investieren und mich mit einer Therapeutin kurzschließen an deiner Stelle. viel Erfolg
