Hallo zusammen, ich habe vor 2 Wochen meine 15 Wochen C&S Coach abgeschlossen und wollte hier an dieser Stelle meine Erfahrungen mit euch teilen. Ich hatte anfangs überlegt ein Tagebuch anzufangen, aber bevor ich mich dazu entschlossen hatte, war ich schon so weit, dass das nicht mehr viel Sinn gemacht hätte. Deshalb gibt es das Ganze jetzt als kleines zurückblickendes Tagebuch. Die Motivation: In meiner Jugend hatte ich immer viel Sport gemacht und war ständig in Bewegung. Dabei war ich nie auf wirklich hohem Leistungsniveau, aber fit. Gegen Ende der Schulzeit ist das ganze zugunsten von Alkohol, Zigaretten und Partys immer weniger geworden. Im Studium ist dann dazu auch regelmäßige Bewegung, wie jede erdenkliche Strecke mit dem Rad zu fahren weggefallen. Die Folge war natürlich, dass ich immer weiter zugenommen habe und meine Fitness abgebaut hat. Als junger Mensch bleibt natürlich trotzdem eine gewisse Leistungsfähigkeit erhalten, so dass sich die Situation gar nicht so tragisch anfühlt. Meine Figur war dabei auch gar nicht so extrem schlimm, wie sich 96kg auf 185 vielleicht anhören. Dennoch wollte ich gegen Ende des Studiums mal wieder was tun, um fitter zu werden. Also hab ich angefangen ab und zu laufen zu gehen. Als ich bei meinem ersten Versuch nach 3km ohne besonderes Tempo bereits vollkommen am Ende war, wurde mir erst klar, wie bescheiden meine Form geworden war. Dennoch war ich zu bequem um wirklich durchzustarten. Als ich dann bei meiner Diplomarbeit einen Kollegen kennen gelernt habe, der mit seinen damals 58 Jahren 1-2 Mal die Woche 10km läuft und gelegentlich bei Halbmarathon & co. antritt dachte ich mir: "Das kann es doch nicht sein! Eigentlich sollte ich in meinem Alter auf dem Höhepunkt meiner körperlichen Leistungsfähigkeit sein, bin aber platt, sobald ich mich bewege!" Jetzt wollte ich wirklich loslegen, hab mir Laufschuhe gekauft und hab begonnen regelmäßiger Joggen zu gehen. Den letzten Sommer konnte ich dabei dann tatsächlich ein paar Fortschritte machen. Allerdings immer noch sehr langsam. Außerdem wollte ich mich mal wieder am ganzen Körper auspowern, nicht nur Beine und Kreislauf. Auf Fitnessstudio hatte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht wirklich Lust. Irgendwann bin ich dann auf Crossfit gestoßen und habe mich dahingehend ein wenig informiert. Das Konzept, sich bis zum äußersten auszupowern hat mir irgenwie gefallen. Da ich nicht wusste, wo bei mir in der Nähe Crossfit ausgeübt werden konnte, habe ich einen Bekannten gefragt, der Crossfit Trainer ist. Der sagte mir, dass in meiner Stadt da nichts zu machen sei. Es würde sich nicht lohnen, da hier nicht genug Leute zusammenkommen würden, gab mir aber den Tip mit ich solle mir doch mal Freeletics anschauen. Da gäbe einige Parallelen im Trainingkonzept. Der Start: Also hab ich mir das ganze mal angeschaut. Kostenlos anmelden - Aphrodite sollte man testen - und los gings. Nach den Burpees in Runde 2 war ich platt und hab abgebrochen. Ich wollte einfach nicht mehr, aber irgendwie hat es Spaß gemacht. Ich hab mir also den C&S Coach geholt und mich hier im Forum angemeldet. Etwa eine Stunde später - meine Muskeln waren immer noch Pudding - dachte ich mir, dass ich diese abgebrochene Aphrodite nicht auf mir sitzen lassen kann, bin nochmal aufgestanden und habe sie zu Ende gebracht! Dabei habe ich jeden einzelnen Burpee verflucht, war im Nachhinein aber stolz. Die nächsten Tage war dann nicht viel mit Stolz. Da war nur Muskelkater! Aber ich habe ihn auf merkwürdige Weise genossen. Ein paar Ruhetage noch und dann ging endlich los. Top Motiviert endlich die lange verlorene Fitness wiederzuerarbeiten. Die erste Hälfte: Der Start war grandios. Ab der zweiten Woche hatte ich kaum noch Muskelkater. Die Workoutzeiten und die Pfunde purzelten um die Wette. Meine Regenerationsraten beschleunigten sich immer weiter und ich hatte dauerhaft das Gefühl vor Energie, Tatendrang und Kraft zu explodieren. Ich habe mich wirklich wie neugeboren gefühlt! Ich wollte diese Erfahrungen natürlich mit anderen Leuten teilen. Ein paar konnte ich überzeugen auch einzusteigen, von vielen Seiten kamen aber die bekannten Warnungen. (Von Mutter, befreundeter Physiotherapeutin, Sportstudenten, ...) "Das kann nicht gut sein!" - "Du machst dich doch kaputt!" - "Situps und Klappmesser macht man doch schon lange nicht mehr! Man weiß doch, dass das schlecht ist!" - "Kniebeugen über 90° sind gefährlich für die Knie!" - usw.... Ihr kennt sie sicher auch alle! Mir war das erst mal egal. Ich fühlte mich ja gut wie nie! Sollen se doch schwätzen. In Woche 6 gabs dann eine kleine Erkältungsbedingt Zwangspause, mit Wochenwiederholung als Vorbereitung auf die Helldays. Die Helldays waren dann eine interessante Erfahrung. Vor dem Pensum hatte ich keine Angst. Gleich meine erste Aphrodite hatte mir gezeigt, dass ich das alles schaffen kann, wenn ich nur nich aufgebe. Und so wars auch, auch wenn ich doch mal wieder mit Muskelkater zu kämpfen hatte. Die erste Hälfte der 15 Wochen war also geschafft. Die Waage war freundlicher zu mir (von 95 kg auf 88 kg) und mein Spiegelbild gefiel mir auch immer besser. Der erste Rückschlag: In Woche 8 gings dann also ohne Abbruch der Motivation weiter. In der Mitte der Woche stand eine eher kurze Einheit auf dem Programm. 2 Mal Jump Max klang nicht so schlimm. Dabei kam dann wohl einiges zusammen. Mir hatte davor schon leicht das Kreuz wehgetan (Leichter Beckenschiefstand, wie sich später herausstellte). Dennoch hatte ich die Übung durchziehen wollen und mich, weil es ja nach nicht viel klang auch nicht wirklich aufgewärmt. Also während dem Hüpfen das Ziehen im Lendenwirbelbereich stärker wurde war das für mich immer noch kein Grund aufzugeben. Danach setzte ich mich an den PC und als ich eine Stunde später wieder aufstehen wollte ist das unangenehme ziehen auf einen Schlag zu einem extremen stechenden Schmerz geworden. Die folgenden 3 Tage brachte ich dann fast ausschließlich liegend zu, weil ich mich kaum rühren konnte. Die Woche Zwangspause nutzte ich, um mich ein wenig eingehender über die korrekte Ausführung und Gefahren der Übungen zu informieren. Diese Schmerzen hatten mich doch etwas sensibilisiert doch auf die eine oder andere Sache zu achten. Weiter gehts: Den Wiedereinstieg ging ich dann sehr vorsichtig an und begann auch verstärkt meine Ausführung der Übungen kritisch zu beobachten und zu verbessern. Die Workoutzeiten mussten sich erstmal wieder hinten anstelle. Schritt für Schritt ging es weiter voran. Die Workouts gingen weiter immer besser und auch an Gewicht konnte ich noch weiter abbauen. Immer mehr Workouts gingen mit *. Sogar die Pullups, von denen ich anfang nicht einen einzigen echten durchziehen konnte liefen jetzt auch schon richtig gut. Der Schlussspurt: In den letzten 4 Wochen ging es dann irgendwie langsam etwas bergab. Zwar konnte ich mich auch weiterhin verbessern, aber an der ein oder anderen Stelle im Körper begann es hin und wieder nach den Workouts zu zwicken. Gelegentliches leichtes Brennen in den Kniegelenken an Tagen nach Beinlastigen Workouts, oder unangenehmer Druck um LW-Bereich nach Bauchlastigen Workouts. Deshalb begann ich einen Teil der Bauchübungen gegen funktionsgymnastische Übungen, oder Übungen für die seitliche Bauchmuskulatur zu ersetzen. Das löste die Rückenbeschwerden und sorgte erstaunlicherweise trotzdem für leichten Bauchmuskelkater. Zum Schluss dann noch die Hellweek. Mit der Motivation den Abschluss durchzuziehen und einem angenehm milden Wetter gings fast wie von selbst. Die 15 Wochen Trainingsplan waren abgeschlossen. Ich hatte Kraft wie nie zuvor, war wieder zurück bei einem Gewicht von 85 kg und ich war stolz so ein anspruchsvolles Trainingsprogramm ohne Ausreden durchgezogen zu haben. Die Nachwehen: Allerdings habe ich seitdem mit diversen körperlichen Problemen zu kämpfen, die ich einer gewissen Überbelastung zuschreibe. Die Heelweek war recht beinlastig und seitdem habe ich fast dauerhaft ein Brennen in den Kniegelenken. Als ich nach einer Woche Pause als die Knieschmerzen wieder verflogen waren nochmal, weil ich Lust drauf hatte eine Artemis trainiert hatte kamen die Knieschmerzen gleich wieder. Dazu auch die Fußgelenke, Armgelenke und Handgelenke. Am Ende habe ich also mit all den Problemen zu kämpfen vor denen ich gewarnt wurde. Mittlerweile ist das wieder verflogen. Aber mal sehen was passiert, wenn ich mich demnächst wieder an ein Workout wage. Fazit: Es war eine geniale Zeit! Freeletics ist der effektivste Sport, was den Aufbau von Fitness angeht, den ich je betrieben habe! Ich war wirklich überrascht, insbsondere am Anfang, wie schnell Erfolge erzielt werden können und hat riesig Spaß gemacht sich einfach regelmäßig auszupowern und halb zu sterben, um sich danach wie neugeboren zu fühlen! Ich bereue keine einzige Trainingseinheit! Aber es ist mit Sicherheit nicht unengeschränkt zu empfehlen. Und damit komme ich zur: Kritik: Der Verschleiß, den ich gerade an meinem Körper spüre zeigt mir dass das Training auch Nachteile haben kann. Meine Muskeln findens super, meine Gelenke eher nich so... Ich finde man muss auf jeden Fall beachten, wem man das ganze empfiehlt. Ich weiß nicht, ob man dieses Trainingsprogramm stark übergewichtigen Mitvierzigern empfehlen kann (wie hier auch geschehen). Das Argument "Es ist ja das eigene Körpergewicht - das ist man ja gewöhnt" mag ja bei den Beinmuskeln noch stimmen, bei den Armen allerdings schon nicht mehr. Dazu kommt dass nicht umsonst Übergewichtige auch ohne sportliche Betätigung schon Probleme mit den Gelenken bekommen. In meinem Fall wird das Problem wohl eher ein ungünstiger Genpool sein (z.B.: Mutter hatte bereits mit Mitte 50 ihre dritte Miniskusoperation, Vater bereits einen Bandscheibenvorfall) Klar fällt vieles davon unter: "hör auf deinen Körper!" Dennoch sollte nch expliziter darauf hingewiesen werden. Ebenso auch auf flasche Ausführungen der Übungen. Meiner Meinung nach werden die Übungen von offizieller Seite etwas unzureichend erklärt. Es sollte etwas größerer Fokus auf die Gefahren von falscher Ausführung gelegt werden und auch typische Fehler erläutert werden. Als ich mich dazu informieren wollte musste ich beispielsweise dieses Forum hier, oder Youtube bemühen. Und was kommt jetzt? Ich bin mir noch nicht sicher! Auf keinen Fall möchte ich wieder in meine alten Verhaltensmuster zurückfallen. Zu sehr gefällt mir meine momentane Leistungsfähigkeit! Noch vor einem Monat war ich mir sicher, dass ich nach einer Woche Pause einen weitere C&S Coach buche. Jetzt bin ich mir nicht sicher. Will ich auf diesem Nivaeu weiter Trainieren? Ist das gut für mich? Muss ich eventuell anderweitig trainieren, um kleine Muskelgruppen rund um Wirbelsäule und Gelenke zu stärken, so dass ich mit Freeletics weiter machen kann? Das wäre mir auf jeden Fall das Liebste. Ich hatte so viel Spaß dabei und jetzt wird auch langsam warm, so dass man regelmäßig draußen trainieren könnte. Oder muss ich mir was anderes suchen? Ich werde auf jeden Fall hin und wieder einzelne Workouts mit der App absolvieren und schauen, was mein Körper dazu sagt. Wenn jemand von euch Ähnliches schon erlebt hat und mit Tips aufwarten kann wäre ich auf jeden Fall sehr dankbar! Gruß Tommel
Sehr schöner Bericht Die Schmerzen in den verschiedenen Gelenken von denen du redest, kenne ich (23 Jahre) auch .. allerdings lag es bei mir wirklch an unsauberer Ausführung, also sobald ich mal intensiv die Ausführung einer bestimmten Übung kontrolliert habe (sich selbst filmen ist wirklcih eine super Idee .. ) konnte ich den Fehler immer ausmachen und korrigieren und siehe da: Der Schmerz ist verschwunden. Das ist meiner Meinung nach nämlich der einzige Kritikpunkt an FL: Die Tutorials sind nicht detailliert genug, man trainiert häufig alleine und ist sich seiner Fehler gar nicht bewusst .. und irgenwann tuts dann weh. Natürlich gibt es genug Leute mit Verständnis für die verschiedenen Übungen und die damit einhergehenden, "richtigen" Ausführungen .. aber auf der anderen Seite sind auch viele Anfänger untergwegs, deren Auge einfach überhaupt nicht geschult genug ist, um aus den kurz gehaltenen Video-Tutorials von FL auch nur ansatzweise die richtige Ausführung zu erahnen :roll: Wenn du willst, dann melde dich doch mal für die forumsinternen Freeletics-Challenges. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man dort eine Menge hilfreicher Tipps bekommt ^^ Gleichzeitig forderst du dich natürlich auf sportlicher Ebene nochmal zusätzlich LG