Verkürzte Muskeln

@Da Steff: neben mir sitzt gerade eine Physiotherapeutin und möchte wissen, wie du an dieses Wissen kommst. Sie ist nämlich anderer Meinung.

 

Hi da Steff,
dachte erst du erzählt scheiße, aber anscheinend hast du recht ein Muskel verkürzt sich nicht.
War mir völlig neu, jetzt kommt mein Grundverständnis allerdings ins wanken wozu und weshalb dann trotzdem gedehnt werden soll? -vermutlich um geschmeidig zu bleiben, um An- u. Entspannung wechselseitig zu stimulieren.

Das ist für mich die logische Erklärung, wäre der Muskel verkürzt wäre das anwinkeln oder durchstrecken folglich nicht mehr komplett möglich!

Die Übung mit dem Ball habe ich nicht wirklich nachvollziehen können. Diese ist für mich einleuchtender https://www.youtube.com/watch?v=KU3bDl2R2a8#t=223

Danke für die Info mit dem Dehnen, muss mich mit diesem Thema mal intensiv auseinander setzten.

Gruß
Patrick

 

So ist es Patrick. Ist aber keine neue Einsicht und in sofern sollte auch die Therapeutin das wissen.

 

@Plankton
Bei was ist sie anderer Meinung? Dehnen? Verkürzter Muskel?Dann soll sie ihre Ansicht bitte auch belegen!
Also erstens bin ich auch vom Fach und hatte selber jahrelang körperliche Probleme in dieser Richtung. Also habe ich mich auch schon jahrelang intensiv in diese Richtung informiert und weiterentwickelt. Dadurch das ich es selbst ausprobiert habe weiß ich das es funktioniert. Und bei meinen Kunden auch! Habe viele Kunden die sich jahrelang gedehnt haben und sie haben ihre Beschwerden nie losgebracht. Dann habe ich ihnen ne Blackroll und verschiedene Bälle etc. ans Herz gelegt und gezeigt wie man sie richtig anwendet und siehe da. Ein halbes Jahr später alles Top.
Beschwerdefrei, verbesserte Beweglichkeit, gesteigertes Wohlbefinden, keine Schmerzen, leistungsfähiger.

Dehnen ja oder nein: Es ist nun mal nicht wissenschaftlich Bewiesen ob dehnen nun hilfreich ist oder nicht.
Und ich weiß aus eigener Erfahrung das Triggerpunkttherapie oder myofasziale Selbstentspannung hilft.
Man kann sich z.b. mal http://www.koerpertherapie-zentrum.de anschauen. Wird man auch schlauer dadurch.

Dehnen ist überholt genau wie wenn jemand sagt: Mach keine Kniebeugen unter 90 Grad oder man wird Fett wenn man Fettreich isst etc.. Letzteres kam übrigens durch eine gefakte Studie, nur mal so nebenbei .


@pa trick
Ja das Video von dir ist super. Kelly Starrett ist für mich eh genial wenn es darum geht seine Mobilität zu verbessern.
Hab vorhin bloß schnell was rausgesucht.
Ich setz mich z.b. immer auf meine Langhantelstange im Kniebeugenständer und rutsch drauf rum. Ist sehr intensiv aber danach spürt man sofort eine Verbesserung. Einfach mal jeden Tag sowas machen und vorher nachher Tests machen. Dann sieht man ja ob's funktioniert oder nicht.

@Polyamid
Sorry das ich dir keine neuen Erkenntnisse bringen konnte :lol: .
Aber wie du sagst. Is alles nix neues und doch muss ich in Deutschland immer wieder feststellen das es noch nicht wirklich angekommen ist. In USA kann man sowas sogar studieren. Die Amis sind da halt viel weiter.

Ein Arzt kann halt nix verdienen wenn er sowas empfiehlt!

 

Da bin ich ganz eurer Meinung.
Auch ich bin Physiotherapeut und kann euch sagen, dass Muskeln schon "Verkürzen", was aber wirklich eher mit dem veränderten Ruhetonus zutun hat. eine Dauerhafte irreversible Muskelverkürzung kommt nur durch nervale Schädigungen/Nerv/ Hirn oder durch muskuläre Vernarbungen zustande. Was aber ein Problem darstellen kann, ist das Verkürzen von Sehnenansätzen. Diese sind auch leicht dehnbar und bei dauerhafter Annäherung können diese Verkürzen und eine Minimale Bewegungseinschränkung hervorrufen. Aber: da sich der Muskel bei einer Kontraktion ja verkürzt entsteht eher Zugkraft auf die sehen an Ursprung und Ansatz. ergo werden diese ja eher gedehnt. Das führt aber zu strukturellen Veränderungen der Sehnen ( Verdichtung und abnehmende Elastizität) . somit hemmt sich Sehne und Muskel gegenseitig.
Aber wie gesagt. Bei gesunden Menschen bleibt ein Muskel nicht verkürzt. er ist nur angenähert.
Prinzipiell sollte ein Muskel aber schon auf seinem ganzen Bewegungsweg trainiert werden. Daher ist Dehnen schon essentiell.
Außerdem bedeutet es einen größeren Bewegungsradius in den Gelenken --> bessere und gleichmäßige Versorgung / Ernährung der Gelenke

Gruß Ben

 

Wie siehst du das Eine mit dem Anderen in Zusammenhang? Der Satz liest sich wie "Um den Muskel auf ganzem Bewegungsweg zu trainieren ist Dehnen unerlässlich". Oder verstehe ich deinen Satzbau falsch?! Sicher ist es nützlich den Muskel auf großer ROM zu trainieren. Das kann ich aber doch auch ohne zu dehnen. Oder wie meinst du das?

Ich kann mir das so vorstellen, dass FALLS ich eine sehr stark eingeschränkte Beweglichkeit habe Dehnen diese Verbessern könnte und damit mir überhaupt erst ermöglicht wird über den vollen Radius zu trainieren. Da begebe ich mich aber schon auf reichlich dünnes Eis, da sowas ja bei weitem nicht zu verallgemeinern wäre.

 

Ich finde auch dass Übungen wie Leg-Lever oder Jack-Knife übel auf den Hüftbeuger gehen.
Wenn man dann noch den ganzen Tag über im Büro sitzt, braucht man doch eher auch nen Impuls in die andere Richtung.

Ich habe auch myofasziales Training mit der Blackroll entdeckt, und bin begeistert. Für den ganzen Körper. Explizit für den Hüftbeuger finde ich dehnen jedoch auch sehr sinnvoll.

Wenn Ihr am Hüftbeuger Probleme habt, geht zu nem Therapeuten der die Myoreflextherapie beherrscht. Der geht da nochmal gezielt an die Geschichte.

Ansonsten bleibt vor dem Training: Gut aufwärmen und kurz dehnen.
Nach dem Training strechen oder auch mal bei dem rest-day ne längere streching Einheit einschieben.